Babyköpfe neu formen: Wie sich die Behandlung von Plagiozephalie durch 3D-gedruckte Schädelhelme verändert

Dezember 18, 2023
7 min

Die Technologie des 3D-Drucks hat in den letzten Jahren eine Reihe von Branchen revolutioniert und ist nun auch im medizinischen Bereich, insbesondere bei der Behandlung von Plagiozephalus, auf dem Vormarsch. Bei Plagiozephalie handelt es sich um eine Erkrankung, die durch die asymmetrische Form des Kopfes eines Babys gekennzeichnet ist und traditionell mit Hilfe von Schädelhelmen behandelt wurde. Mit dem Aufkommen des 3D-Drucks wurden jedoch bahnbrechende Veränderungen bei der Gestaltung und Herstellung dieser Helme erzielt, die nun individuellere und wirksamere Lösungen für Säuglinge bieten.

Plagiozephalie verstehen

Auch als „Flat-Head-Syndrom“ bekannt, tritt sie auf, wenn der Kopf eines Babys eine flache Stelle entwickelt, die durch anhaltenden Druck auf einen Teil des Schädels verursacht wird. Ursachen für diese Erkrankung können z. B. längeres Liegen in einer Position, die Bevorzugung einer bestimmten Seite beim Schlafen oder eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten während der Säuglingszeit sein. Ein frühes Eingreifen ist daher wichtig, um sicherzustellen, dass der Kopf richtig entwickelt wird.

Traditionelle Behandlung

In der Vergangenheit wurde Plagiozephalie durch Repositionierungstechniken, hysiotherapie und die Verwendung von Schädelhelmen behandelt. Um den Druck auf bestimmte Bereiche des Kopfes zu verringern, wird das Baby bei der Repositionierung dazu angehalten, seine Position regelmäßig zu verändern. In einigen Fällen ist dies wirksam. Bei schweren oder lang anhaltenden Fällen können jedoch zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein.

Eine gängige Behandlungsmethode für Plagiozephalie sind Schädelhelme. Sie werden auch als Orthesen bezeichnet. Diese Helme bestehen in der Regel aus starren Materialien und sind so konstruiert, dass sie das Wachstum des kindlichen Schädels sanft lenken, indem sie leichten Druck auf vorstehende Bereiche ausüben, während abgeflachte Bereiche sich ausdehnen können.

Das Aufkommen des 3D-Drucks bei der Behandlung von Plagiozephalie

Dank der 3D-Drucktechnologie konnte die Behandlung von Plagiozephalie erheblich verbessert werden, da sie die Herstellung maßgeschneiderter Schädelhelme ermöglicht, die an die einzigartige Kopfform jedes Kindes angepasst sind. Herkömmliche Methoden waren das Gießen und Formen von Helmen auf der Grundlage von Durchschnittswerten, was nicht für jedes Kind eine optimale Passform zur Folge hatte.

Mit Hilfe des 3D-Drucks können Mediziner nun einen Helm herstellen, der eine individuellere und effektivere Lösung bietet, und zwar auf der Grundlage genauer Messungen und Scans des Kopfes eines Babys. Mithilfe dieser Technologie können leichte, atmungsaktive und passgenaue Helme hergestellt werden, die nicht nur bequemer für das Kind sind, sondern auch den Behandlungserfolg fördern.

Vorteile von 3D-gedruckten Helmen

  1. Präzision und Individualisierung: Der 3D-Druck ermöglicht es, mit einer nie dagewesenen Präzision Schädelhelme herzustellen, die perfekt den Konturen des Säuglingskopfes entsprechen. Dieser Grad der Individualisierung gewährleistet eine perfekte Passform und eine gezielte Druckausübung. Dadurch wird der Korrekturprozess optimiert.
  2. Verbesserter Komfort: Im Gegensatz zu herkömmlichen Helmen sind 3D-gedruckte Helme oft leichter und atmungsaktiver, so dass sie für Säuglinge weniger unangenehm sind. Die Verbesserung des Tragekomforts hat einen positiven Einfluss auf die Einhaltung der empfohlenen Tragedauer und damit auf die Effektivität der Behandlung. Darüber hinaus ist es auch für das Baby angenehmer, wenn der Kopf des Babys mit einem Scanner abgeformt wird (d.h., dass keine Gipsstreifen auf den Kopf des Babys geklebt werden müssen).
  3. Schnelleres Prototyping und Produktion: Durch den 3D-Druck wird der Design- und Produktionsprozess beschleunigt. Somit können Prototypen und Anpassungen schneller hergestellt werden, was zu kürzeren Durchlaufzeiten und einer schnelleren Behandlung von Kindern mit Plagiozephalie führt.
  4. Kosteneffizienz: Obwohl die 3D-Drucktechnologie zunächst gewisse Einrichtungskosten verursacht, kann die effizientere Herstellung maßgeschneiderter Helme langfristig zu Kosteneinsparungen führen. Dadurch könnte die Behandlung mehr Familien zugänglich gemacht werden.

Mit der Integration der 3D-Drucktechnologie in die Behandlung von Plagiozephalie wird ein wichtiger Schritt in Richtung personalisierter und wirksamer Lösungen für Säuglinge mit Flachkopfsyndrom getan. Eine weitere Verfeinerung der Behandlungsansätze und eine Verbesserung der Ergebnisse für die kleinsten Patienten sind durch die Weiterentwicklung der Technologie zu erwarten. Präzision, Komfort und Kosteneffizienz machen 3D-gedruckte Schädelhelme zu einer transformativen Kraft, die nicht nur die Köpfe von Babys, sondern auch die Landschaft der pädiatrischen Orthesen neu gestaltet.

Um mehr über den 3D-Druck von Helmen zu erfahren, kontaktieren Sie unser Team, wir helfen Ihnen gerne weiter!

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